Kinder haben oft noch keine genauen Vorstellungen davon, wie das Internet funktioniert, was es bedeutet, ins Internet zu gehen, und welche Dimension es hat. Auch Sie als Lehrkraft wissen vielleicht nicht, welche Erfahrungen Ihre Schüler*innen bislang schon mit dem Internet gesammelt haben.
Die folgende Lektion bietet sich als Einstieg an. Sie gibt Ihnen die Möglichkeit, etwas über den Medienkonsum Ihrer Schüler*innen zu erfahren und mit ihnen über das Netz und seine Angebote ins Gespräch zu kommen.
Falls es keine Deutschland- und Weltkarte im Klassenraum gibt, skizzieren Sie die Umrisse von Deutschland und der Welt großformatig an der Tafel oder drucken Sie entsprechende Karten aus. Schreiben Sie zudem die folgenden Fragen an:
Unter Einsatz der Wolle findet eine Vorstellungsrunde statt. Das funktioniert am besten im Stuhlkreis oder im Stehen. Starten Sie, indem Sie die Wolle in die Hand nehmen und sich selbst mithilfe der Fragen an der Tafel vorstellen. Halten Sie dann das Ende der Wolle fest und werfen das Knäuel an ein Kind Ihrer Wahl weiter. Jetzt ist dieses Kind mit der Vorstellung dran und wirft die Wolle anschließend weiter usw.
Es ist wichtig, den Faden immer festzuhalten, bevor das Knäuel zum nächsten Kind weitergeworfen wird. So entsteht im Laufe der Zeit ein wildes Wollnetz quer durch den Raum. Lassen Sie die Kinder das entstandene Netz begutachten und anhand der folgenden Fragen reflektieren. Hierbei kommen auch die Deutschland- und die Weltkarte zum Einsatz. Lassen Sie Ihre Schüler*innen raten, wie viele Menschen in Deutschland das Internet nutzen und wie viele weltweit. Schreiben Sie anschließend die richtige Zahl an die Tafel, um die Dimension zu verdeutlichen.
Laut KIM-Studie 2018 bekommen immer mehr Kinder bereits in der Grundschule ein eigenes Smartphone oder Tablet und haben damit nahezu rund um die Uhr Zugang zu Netzinhalten. Oder sie nutzen die Geräte ihrer Eltern oder älteren Geschwister mit. Seiten, die sie dabei besuchen, und die Apps, die sie nutzen, sind häufig wenig kindgerecht. Kinder nutzen YouTube, Google oder WhatsApp und spielen Apps wie Minecraft oder Fortnite – Angebote, die mit Risiken für Kinder verbunden sind.
Auf der Website app-geprüft.net finden Sie einen ersten Überblick über mögliche Risiken in bekannten und beliebten Spiele-Apps, der kompass-social.media zeigt Risiken und Sicherheitsmaßnahmen beliebter Sozialer Netzwerke auf.
„Das Internet ist ein großes Netz von Computern auf der ganzen Welt. Das Wort kommt aus dem Englischen: „net“ bedeutet „Netz“. Der Wortteil „Inter“ bedeutet „zwischen“. Würde man versuchen, alle Verbindungen von Computer zu Computer aufzumalen, könnte man kaum etwas erkennen. Viele Millionen Menschen auf der Welt verwenden das Internet mit seinen vielen Websites, einzelnen „Orten“ im Internet. Das Internet ist um das Jahr 1970 entstanden. Damals gab es nur wenige Computer auf der Welt. Die meisten gehörten Universitäten in den USA und standen weit voneinander entfernt […]. Ab 1990 konnte man sich auch als normaler Mensch einen Zugang zum Internet kaufen und „online gehen“.“ (Quelle: klexikon.zum.de/wiki/Internet, Stand: 16.04.2019)
Deutschlandweit sind etwa 63 Millionen Internetnutzer miteinander verknüpft, das sind dreiviertel der Bevölkerung. Weltweit sind es sogar etwa 4 Milliarden, das ist über die Hälfte der Weltbevölkerung (Quelle: Statista, Stand 2019). Man kann also über das Internet mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommen.
Dank eigener Smartphones können Kinder sich mit Freunden austauschen, Videos abrufen, sich informieren und vernetzen. Mit großer Selbstverständlichkeit bewegen sie sich in digitalen Welten. Doch obwohl Kinder mit WhatsApp, Candy Crush & Co groß werden, begreifen sie die Hintergründe und Funktionsweisen häufig noch nicht. Sie können Geräte und Dienste zwar scheinbar mühelos bedienen, Risiken und damit verbundene Konsequenzen jedoch nur schwer einschätzen.
Recherchen von jugendschutz.net zeigen: Viele Kinder und Jugendliche erleben im Netz sexuelle Belästigung, Mobbing, sind Hass und anderen gefährdenden Inhalten sowie kommerziellen Risiken wie Abzocke ausgesetzt (Quelle: jugendschutz.net: Jugendschutz im Internet. Bericht 2017). Kinder sollten über Risiken informiert und gleichzeitig befähigt werden, das Netz selbstbestimmt und sicher zu nutzen. Ziel sollte es sein, sie an die kindgerechte Seite des Internets heranzuführen.
Sammeln Sie gemeinsam mit den Schüler*innen Punkte, wie ein angemessenes Verhalten im Netz aussehen könnte und was zu tun ist, wenn Kinder auf Inhalte oder Kontakte stoßen, die sie verwirren oder verängstigen. In den folgenden Lektionen zeigen wir Ihnen, wie das im Detail aussehen könnte.