Ganz selbstverständlich findet Kindheit heute auch online statt. Kinder kommen früh in Berührung mit mobilen Geräten, schauen Filme auf dem Smartphone der Eltern, machen Fotos, schreiben sich über Messenger mit Freunden oder haben eigene Profile in sozialen Netzwerken. Dabei sammeln sie ganz individuelle Erfahrungen. Wichtig: Die Schule sollte ein Ort sein, an dem über diese Medienerfahrungen gesprochen werden kann. Damit unterstützen Sie eine altersgerechte Medienkompetenzentwicklung. Diese Lektion gibt Impulse, um den Erfahrungsaustausch zwischen den Schüler*innen über ihre Medienerlebnisse anzuregen.
Die Diskussionskarten geben das Thema vor, über das diskutiert wird. Verteilen Sie die Karten mit dem Bild nach oben in der Mitte des Stuhlkreises.
Bestimmen Sie dann ein Kind, dass sich eine der Karten aussucht, das Bild kurz beschreibt und dann die Karte umdreht, um das Thema laut vorzulesen. Nutzen Sie die dies zum Einstieg in eine Diskussion. Spielen Sie der Klasse anschließend zur Anregung der Diskussion die thematisch passenden Video-Clips ab.
Suchen Sie sich die Themen heraus, die für Ihre Klasse relevant sind!
Auch die medienpädagogischen Sheeplive-Videos eigenen sich bestens als Diskussionsgrundlage.
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Sich im Internet austauschen und zu diskutieren sowie Fotos oder Videos zu kommentieren oder zu teilen, ist Teil unseres alltäglichen Zusammenlebens. Wie wichtig da ein guter Umgangston im Netz ist, sollten Kinder früh lernen. Beleidigungen und Hasskommentare sollten weder in der Schule, noch online toleriert werden. Eine Netiquette, also Benimm-Regeln fürs Netz, kann hier weiterhelfen. Sie können solch eine Netiquette gemeinsam mit Ihren Schüler*innen erarbeiten. Darin könnte z.B. stehen, dass man abgebildete Personen erst fragen muss, bevor man ein Foto von ihnen ins Netz stellt oder über WhatsApp verschickt.
Bei Mobbingvorfällen gilt: Kinder sollten sich keinesfalls daran beteiligen. Stattdessen sollten sie versuchen, sich in die Lage des betroffenen zu versetzen. Wenn sie mitbekommen, dass (im Internet) jemand gemobbt wird, sollten sie es einer Bezugsperson (Eltern, Lehrkräfte) mitteilen.
Betroffene sollten Beweise dokumentieren (Screenshots) und sich im schlimmsten Fall an die Polizei wenden. Es ist wichtig, Kindern zu vermitteln, solche Vorkommnisse nicht vor den Eltern zu verheimlichen. Suchen Sie dazu regelmäßig das Gespräch über Medien (siehe Lektion 1: Einführung ins Netz).
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Hinweis:
Zum Herunterladen der Videos werden Sie auf die Videoplattform vimeo.de weitergeleitet. In der Beschreibungsbox unterhalb des Videos auf „Herunterladen“ klicken, gewünschte Dateigröße auswählen und Video speichern.
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Auf Werbung, die oft nicht als solche gekennzeichnet ist, stoßen Kinder im Internet leider sehr häufig. Dabei zeigen Untersuchungen, dass Kinder Werbung erst zum Ende des Grundschulalters richtig erkennen und ihre Intention verstehen. Deshalb ist es wichtig, mit ihnen über das Konzept von Werbung im Internet zu sprechen.
Werbung begegnet uns überall. Sie stammt von Firmen, die versuchen, uns von einer Marke zu überzeugen und zum Kauf ihrer Produkte zu überreden. Werbung begegnet uns im Fernsehen, im Radio oder in Zeitschriften. Auch im Internet gibt es Werbung. Zum Beispiel in Form von Anzeigen, Bannern oder Werbevideos.
Manchmal ist Internet-Werbung deutlich zu erkennen, manchmal eben nicht. Zum Beispiel arbeiten einige Firmen mit YouTube-Stars zusammen, die dafür bezahlt werden, dass sie Produkte in die Kamera halten, sie ausprobieren und anpreisen, z.B. ein Spielzeug oder Süßigkeiten. Das nennt sich Influencer-Werbung. Man nennt diese Stars deshalb Influencer, also „Beeinflusser“, weil ihre vielen Fans sich durch ihre Meinung beeinflussen lassen. Wichtig: Die Influencer müssen markieren, dass es sich um Werbung handelt, damit Fans sie als solche erkennen können. Sonst gilt es als unerlaubte Schleichwerbung. Nur wer genau weiß, worauf er achten muss, erkennt solche Werbung, weil es noch keine einheitliche Form der Kennzeichnung gibt. Gekennzeichnete Werbung erkennt man z.B. an: „Unterstützt durch Produktplatzierung“, „Dauerwebesendung“, „Anzeige“ oder „ads“. Diese findet man in den Begleittexten von Fotos und Videos oder innerhalb der Videos.
Produktplatzierung“, „Dauerwebesendung“, „Anzeige“ oder „ads“. Diese findet man in den Begleittexten von Fotos und Videos oder innerhalb der Videos. Werbung im Netz zeigt sich aber auch an anderen Stellen. Zum Beispiel kann sich auch hinter scheinbar harmlosen Gewinnspielen die Absicht verstecken, für etwas zu werben oder so an Adresse oder E-Mail-Adresse zu gelangen, um Werbung zu schicken.
Es gibt mehrere Wege mit Werbung im Internet umzugehen: Wenn sich ein Werbefenster öffnet, dann versteckt sich meist auch irgendwo ein kleines Kreuz zum Schließen der Werbung. Dort einfach draufdrücken und die Werbung verschwindet. Bei Werbevideos, z.B. auf YouTube, kann man häufig nach wenigen Sekunden auf „Überspringen“ klicken und somit das Werbevideo abbrechen. Am besten ist es natürlich Kinderseiten und Apps ganz ohne Werbung zu benutzen. Empfehlungen finden sich unter klick-tipps.net.
Es gibt die Möglichkeit, im Browser einen Werbeblocker zu installieren. Damit werden die Kinder beim Surfen weniger von Werbung gestört.
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Kinder können die Konsequenzen ihrer Handlungen häufig noch nicht vollständig abschätzen. Daher sind sie besonders schützenswert. Das gilt auch für ihre Daten.
Durch das Surfen im Netz hinterlassen wir Datenspuren. Manches verraten wir freiwillig. Häufig merken wir aber auch gar nicht, dass persönliche Daten gesammelt werden. Zum Beispiel greifen viele Apps auf dem Smartphone während der Nutzung auf unsere Kontakte, unser Telefonbuch oder andere Daten zu. Diese Daten können von Firmen gesammelt und zusammengetragen werden – und damit können sie genau nachvollziehen, was wir im Internet so treiben. Aber nicht alle Informationen über uns und unser Leben gehen diese Firmen etwas an. Deshalb ist es wichtig, genau zu überlegen, welche Apps auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden.
Außerdem: Das Netz vergisst nichts. Es hat ein riesiges Elefantengedächtnis. Das heißt, wenn etwas einmal im Internet ist, ist es schwierig, diese Daten zu löschen (siehe Lektion 1: Einführung ins Netz). Deshalb ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welche Informationen man bereit ist, mit anderen zu teilen. Ein guter Tipp ist es, sich immer zu überlegen, ob man die Infos mit Leuten auf der Straße teilen würde. Falls nicht, dann besser auch nicht mit anderen über das Internet teilen.
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Zocken, mit Freunden chatten oder etwas für die Hausaufgaben recherchieren – Schüler*innen verbringen häufig sehr viel Zeit online. Dennoch: Freunde offline treffen (92%) sowie drinnen (91%) und draußen spielen (89%) sind noch immer unter den Top 5 der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Kindern zu finden (KIM-Studie 2018).
Bei der Benutzung des Smartphones ist es sinnvoll, Regeln aufzustellen, wann wir erreichbar und wann wir bewusst das Handy zur Seite legen sollten. Denn es kann ganz schön nerven, wenn im Gespräch mit einer Freundin oder einem Freund ständig das Handy piepst.
Haben Ihre Schüler*innen schon ein eigenes Handy oder nutzen regelmäßig das Internet? Dann diskutieren Sie mit Ihrer Klasse, welche Regeln sie bei der Mediennutzung für sinnvoll erachten. Oder sprechen Sie gemeinsam mit ihrer Klasse verschiedene Situationen durch und entscheiden: Mache ich das lieber offline oder online?
Hier ein paar Beispiele:
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Laut KIM-Studie 2018 besitzt rund die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen ein eigenes Mobiltelefon. Dabei ist das eigene Smartphone das wichtigste Gerät, um in der Freizeit ins Internet zu gehen. Am liebsten beschäftigen sich Kinder dieser Altersgruppe hierbei mit Spielen – sei es mittels Apps oder durch das Ansehen von Let's Play-Videos auf YouTube. Auch wenn einige der bei Kindern besonders beliebten Apps wie z.B. Candy Crush, Minecraft, Subway Surfers und Clash of Clans nicht explizit für die junge Zielgruppe gemacht sind, sprechen sie durch bunte Optik, einfache Bedienung und kindaffine Spielinhalte diese eindeutig an. So werden Kinder durch ihr Nutzungsverhalten als ein zunehmender Wirtschaftsfaktor immer stärker zur Zielgruppe der Industrie.
Kindern ist zwar bewusst, dass Apps auch Risiken enthalten können, allerdings können sie diese und damit auch die Folgen ihres Handelns noch nicht richtig einschätzen. Entsprechend hoch ist das Risiko, dass ihre Unerfahrenheit ausgenutzt wird. Kinder sollten die Risiken in Apps kennen:
Die Alterseinstufungen in den Stores können nur eine erste Orientierung bieten. Risiken wie Werbung, Kosten oder die Interaktion mit anderen Nutzern wird bei der Einstufung nicht berücksichtigt.
Hier sind die Eltern gefragt: Die Einrichtung des Geräts sollte unbedingt gemeinsam mit den Eltern erfolgen, so kann das Gerät gleich kindersicher eingestellt werden, indem z.B. In-App-Käufe mit einem Passwort geschützt oder gänzlich ausgeschaltet werden. Sensibilisieren für das Thema können Sie die Eltern durch den Flyer „Smartphone und Tablet sicher in Kinderhand“, der zum Download zur Verfügung steht. Dieser lässt sich auch im Klassensatz bestellen.
Es gibt auch sichere Spiele und Spiele-Apps, die Kindern Spaß machen, z.B. unter blinde-kuh.de, kika.de spielen oder hier auf klick-tipps.net. Tipps für den Einsatz von Apps in der pädagogischen Praxis finden Sie in der datenbank.apps-fuer-kinder.de vom Deutschen Jugendinstitut.
Zwei Risikobereiche des Internets sind für Kinder allgegenwärtig: die mögliche Konfrontation mit ungeeigneten Inhalten und die Gefahr, durch andere User belästigt zu werden.
Es gibt im Netz eine riesige Anzahl an Webseiten mit für Kinder problematischen Inhalte. Nach wenigen Mausklicks können Kinder mit jugendgefährdeten Gewaltdarstellungen, Pornografie oder manipulativen Inhalten, z.B. extremistischer Propaganda, konfrontiert werden – oftmals ungewollt. Das kann Kinder verunsichern und verängstigen und sie schlimmstenfalls in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Umso wichtiger ist hier die Aufklärung und Sensibilisierung über die verschiedenen Gefahren durch Lehrkräfte und Eltern.
Zusätzlich müssen Kinder früh ein Gespür dafür entwickeln, dass sie Nachrichten von Fremden nicht annehmen, sondern diesen mit einem gesunden Misstrauen begegnen und sich ggf. Hilfe holen sollten. Dies gilt insbesondere für Kinder, die sich unbeaufsichtigt im Netz bewegen. Man kann nie wissen, wer sich tatsächlich hinter dem Chat-Partner verbirgt.
Wenn Kinder persönliche Daten wie Name, Wohnort oder Telefonnummer preisgeben, können sie belästigt und zu einem persönlichen Treffen überredet werden (Cybergrooming). Kinder sollten sich niemals mit jemandem treffen, den sie nur aus dem Netz kennen. Wird ihnen ein solches Treffen per Chat vorgeschlagen, sollten sie sofort einem Erwachsenen Bescheid geben.
Auch Cybermobbing ist ein großes Thema:
Also Mobbing über Internet und Handy, z.B. durch wiederholtes Versenden beleidigender Nachrichten, das Anlegen abwertender Fake-Profile oder dem Hochladen peinlicher Fotos. Was einmal im Netz verbreitet wurde, kann im Zweifel nicht mehr gelöscht werden. Betroffene leiden erheblich und manchmal auch dauerhaft unter der Schikane.
Klären Sie Ihre Schüler*innen über Chancen und Risiken des Internets auf und bleiben Sie immer im Gespräch, beispielsweise mithilfe einer Internetsprechstunde.
Haben Sie Verständnis für die Internet-Aktivitäten und werten Sie diese nicht ab – auch wenn Kinder ungewollt oder gewollt auf Gefahren im Internet stoßen.
Bieten Sie Ihre Hilfe bei Problemen an und nennen Sie Beratungsstellen:
Kinderportal der Bundesweiten Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs. Zielgruppen sind acht- bis zwölfjährige Mädchen und Jungen.
Hilfe und Rat bei Cybermobbing, Stress in sozialen Medien, Datenklau, Cybergrooming, Sexting und mehr.
Hilfreiche Tipps für Kinder, altersgerecht in Videos aufbereitet.
Tipps und Tricks für den sicheren Umgang mit Sozialen Netzwerken und Messengern.
Die EU-Initiative bietet vielfältiges Material zu vielen Themen, auch Unterrichtsmodule finden sich hier.
Auf der Seite der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung findet sich ein Beratungsangebot für Jugendliche und Eltern sowie eine nützliche Beratungsstellen-Suche.
Hilfe für Opfer von Kriminalität und Gewalt.